Die Teilnahme am Straßenverkehr ist für jedes Kind mit Gefahren verbunden. Der Raum, in dem sich Kinder gefahrlos entwickeln, mit
Gleichaltrigen spielen, lernen und leben können, wurde in unserer automobilen Gesellschaft immer kleiner.
Als Reaktion auf diese Erkenntnis fanden sich bereits vor 30 Jahren unter dem Dach der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" verantwortungsvolle Frauen und Männer zusammen, die
die Situation der Kinder im Straßenverkehr - speziell auf ihrem Weg zur Schule und wieder nach Hause - verbessern wollten.
Die Geschichte der Gemeinschaftsaktion seit dieser Zeit ist eine einzige Erfolgsstory. Ereigneten sich noch Anfang der siebziger Jahre bis zu 35 tödliche Schulwegunfälle jährlich in Bayern, konnte
1998 nicht zuletzt durch die unermüdliche Arbeit der Gemeinschaftsaktion ein Rückgang um über 90% auf 3 erreicht werden. Dies ist auch das Ergebnis eines jahrzehntelangen Kampfes gegen den
allgegenwärtigen Unfalltod, der von der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" mit viel Einsatz und Geschick geführt wurde. Doch müssen wir uns immer vor Augen halten: Jedes im
Straßenverkehr getötete Kind ist eines zuviel. Die Aktivitäten der Gemeinschaftsaktion, unter deren Dach sich viele Partner aus der Wirtschaft, aus Verbänden, Ministerien, Behörden usw. gesammelt
haben, waren stets von großer Verantwortung und Sorge um den Mitmenschen geprägt.
Das Staatsministerium des Innern hat in all diesen Jahren die Aktivitäten der Gemeinschaftsaktion in vielfältiger Weise unterstützt: Neben gesetzlichen Initiativen für den Schutz der Kinder,
bayernweiten Aufklärungsaktionen - wie der Sicherung von Kindern in Kraftfahrzeugen oder dem Tragen eines Fahrradhelmes und der Beteiligung an Öffentlichkeitskampagnen zum ersten Schultag - hat das
Innenministerium einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung des Unfallgeschehens geleistet durch Einsatz von polizeilichen Verkehrserziehern bei der Radfahrausbildung in den
Jugendverkehrsschulen, Schulwegüberwachung durch die Polizei sowie durch die Sicherung des Schulumfeldes durch die Örtlichen Verkehrssicherheitsbeauftragten (ÖVSB) und die Gewährung von Zuwendungen
wie z. B. für den Bau von Jugendverkehrsschulen.
Auch in Zukunft wird das Staatsministerium des Innern ein verläßlicher Partner der Gemeinschaftsaktion „Sicher zu Schule - Sicher nach Hause" bleiben. Der Gemeinschaftsaktion gratuliere ich zu ihrer
großartigen Bilanz und wünsche ihr an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend den Schwung und Elan, um auch in den nächsten Jahren so segensreich für die bayerischen Kinder zu wirken. Allen
bayerischen Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern wünsche ich von Herzen, daß sie immer „Sicher zur Schule und Sicher nach Hause" kommen.
Dr. Günther Beckstein, Staatsminister