Bei diesem Seminar begrüßte Polizeioberrat Günther Hölzel vom Polizeipräsidium Mittelfranken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Referenten in den Räumen der Stadtverkehr Schwabach GmbH. 22 Schulbusfahrerinnen und Schulbusfahrer des Unternehmens verbrachten den Nachmittag im Unterrichtsraum.
Wolfgang Prestele, Geschäftsführer der Gemeinschaftsaktion, dankte Dietmar Kocher vom Polizeipräsidium Mittelfranken für die hervorragende Planung des Seminars sowie dem Betriebsleiter der Stadtverkehr Schwabach GmbH Tobias Mayr für die Bereitstellung des Seminarraums. Wolfgang Prestele blickte auf die beiden vorangegangenen Pilotseminare und bekräftigte das Ziel der Gemeinschaftsaktion, dass jede Busfahrerin und jeder Busfahrer am Ende "einen Mehrwert für sich aus dem Seminar tragen soll."
Erster Polizeihauptkommissar Hubert Schröder vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr berichtete über das Unfallgeschehen in Bayern. Trotz aller Bemühungen von Politik, Behörden, Polizei und Fahrzeugherstellern ereignen sich in Bayern absolut gesehen leider immer noch mehr Verkehrsunfälle als in anderen Bundesländern.
Die Unfallzahlen in Bayern um 30% bis zum Jahr 2020 zu senken, ist das erklärte Ziel des
Verkehrssicherheitsprogramms "Bayern mobil - sicher ans Ziel" des Innenministeriums. Und obwohl in Bayern der Bus das sicherste Verkehrsmittel ist, gab es im Jahr 2013 bereits einen tödlichen
Schulwegunfall, bei dem das Kind im Schulbus bei einer Kollision mit einem Traktor getötet wurde.
Dietmar Kocher präzisierte in seinem Vortrag die Unfallzahlen für Mittelfranken. Dass es 2012 nicht noch mehr als 89 Schulwegunfälle in Mittelfranken gab, sei unter anderem den
verantwortungsvollen Schulbusfahrern und -fahrerinnen zu verdanken. Dietmar Kocher bat die Fahrerinnen und Fahrer, ihren Bus auch künftig sicher, umsichtig und vorausschauend zu bewegen und sich
an den Haltestellen auf Gedränge und Fehlverhalten von Schulkindern einzustellen.
Die rechtlichen Vorschriften rund um den Busverkehr stellte Tobias Mayr anhand der Regelungen der Stadtverkehr Schwabach GmbH vor. Der Betriebsleiter betonte, dass die Einhaltung der zahlreichen rechtlichen und betrieblichen Forderungen in erster Linie der Sicherheit der Fahrgäste sowie der Fahrerinnen und Fahrer dient.
Jürgen Blank von der Polizeiinspektion Schwabach führte mit seinem Referat über das Erkennen und Einwirken bei Problemsituationen im Schülerverkehr das Thema fort. Er ging dabei besonders auf die örtlichen Gegebenheiten in Schwabach ein.
Axel Ernst, 1. Vorstand der Coolrider Freunde e.V., stellte den Anwesenden das Projekt Coolrider in der Region Nürnberg vor. Als Coolrider begleiten Schülerinnen und Schüler Busse und Bahnen und versuchen durch Zivilcourage einen Beitrag für einen friedlicheren und stressfreieren Schulweg zu leisten.
Dietmar Kocher nutzte die Gelegenheit und stellte den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern in seinem Schlussvortrag auch die besonderen Bedürfnisse von Senioren im ÖPNV vor. "Was Kinder noch nicht können, können Senioren teilweise nicht mehr", so Kocher. Verständnis, Hilfsbereitschaft und eine Portion Gelassenheit könne aber viel zur Sicherheit im Busverkehr beitragen.
Die Referenten verabschiedeten die konzentrierten Teilnehmer und dankten für die interessanten
Fragen.
Auch aus dieser Veranstaltung hat die Gemeinschaftsaktion zahlreiche Anregungen mitgenommen, die bei der Organisation der
Busfahrerseminare im nächsten Jahr in das Programm einfließen sollen.
Fotos der Bildergalerie: Dietmar Gauder, GA